Pulheim im Klimaschutz ganz vorne

Die Stadt Pulheim hat sich den Klimaschutzbemühungen des Landes und des Bundes angeschlossen und ein eigenes Konzept verabschiedetet. Mit dem „Integrierten Kilmaschutzkonzept“ hat man die strategische Grundlage für die Energiepolitik der nächsten Jahre geschaffen.

In einer 12-monatigen Projektphase hatte man zunächst eine Analyse der bestehenden Energiesituation vollzogen. Dabei spielten sowohl der Verbrauch der stadteigenen Gebäude und Einrichtungen als auch der Bevölkerung eine Rolle. Bereits jetzt liegt man beim Gesamtverbrauch weit unter dem Bundesdurchschnitt. Ein Grund liegt darin, dass die meisten Industriebetriebe wenig Energie verbrauchen. Sie machen gerade mal 16 Prozent des gesamten Verbrauchs aus.

Insgesamt macht Strom einen Antiel von 28 Prozent beim Energieverbrauch aus. Der Löwenanteil liegt mit 72 Prozent bei den Brennstoffen. Aber auch hier ist man bereits einen Schritt in die Zukunft gegangen. In Pulheim wird zu einem großen Teil Erdgas eingesetzt, auch dank des guten Erdgasnetzes. Bei den regenerativen und alternativen Stromquellen gibt es wie in vielen deutschen Städten noch Nachholbedarf. Bislang liegen Solar- und Windenergie nur bei 6 Prozent der gesamten Energiemengen. Holz, Solarthermie und Umweltwärme machen sogar nur 3 Prozent aus. In beiden Bereichen liegt man deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Mittel- und langfristige Ziele

Die Strategie sieht vor, dass man die gesteckten Klimaziele bis 2050 erreicht haben will. Damit dies geschehen kann, müssen nach den Empfehlungen der Energieberater einige Voraussetzungen erfüllt werden. So wird man eine Vollzeitstelle brauchen, die sich hauptberuflich und mit Sachkenntnis um die Implementierung kümmert. Außerdem braucht es die Mitarbeit aller wichtigen Akteure.

Für den Energieverbrauch gibt es zwei Szenarien: Zum einen für das Jahr 2030 und dann für das Jahr 2050. Mittelfristig will man bis 2030 den Energieverbrauch um 9 Prozent senken, der Strombedarf soll um 3 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 11 Prozent steigen. Kraftstoffverbrauch möchte man um 8 Prozent reduzieren und den Wärmebedarf um 10 Prozent. Wärme soll zu 4 Prozent aus erneuerbaren Energie wie Biomassen und Wärmepumpen kommen.

Bis 2050 Energiebedarf halbieren

Das Szenaro für 2050 geht davon aus, dass man den Energieverbrauch um bis zu 29 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 reduziert hat. Man hofft, dass ein Großteil der Einsparung durch weniger Kraftstoffaufwand im Verkehr erreicht wird. Hier sehen die Planer vor allem elektrisch angetriebene Fahrzeuge als Basis für eine Energiewende. Der Umstieg auf E-Mobilität soll beim Kraftstoffverbrauch etwa 39 Prozent einsparen. Den Wärmebedarf will man um 23 Prozent senken.

Der Klimaplan geht davon aus, dass die Stadt auch in naher Zukunft nicht in der Lage sein wird, ausreichend eigene Energie zu produzieren. Man wird nach wie vor Strom einkaufen müssen. Diese Szenarien sind vor dem Hintergrund entwickelt worden, dass der jetzige Trend in der Sanierung und Verbesserung beibehalten wird.

Szenario für Klimaschutz

Sollte die Stadt beschließen, sich noch stärker im Klimaschutz zu engagieren, dann können die Einsparungszahlen auch höher ausfallen. Hier geht man für 2030 von einer Reduktion des Energiebedarf um 19 Prozent aus. Dank des vermehrten Einsatzes von Elektroautos kommt es zu einem Sparpotenzial von 19 Prozent. Für 2050 plant man sogar, dass gegenüber dem heutigen Zustand der Energieverbrauch halbiert worden ist.

Bei den konkreten Klimazielen will man die CO2-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent und bis 2050 um 70 Prozent gesenkt haben. Man will Photovoltaikanlagen ebenso fördern wie Solarthermie und Geothermie. Gleichzeitig möchte man mehr Pendler in den öffentlichen Nahverkehr bringen und die Radwege besser ausbauen. Gerade der Umstieg aufs Rad kann Einsparungen mit sich bringen.